Dassel liegt am Jakobsweg
Das Stadtgebiet Dassel ist Station auf der neuen Ost-West-Route des Jakobsweges von der Elbe zum Rhein
Die weitgehend durch ebenes Gelände führende Strecke des Harzvorlandes bietet bei guter Fernsicht unerwartete landschaftliche Fernblicke, vor allem wenn die Konturen des waldreichen Solling am Horizont auftauchen. Auf ruhigen Nebenstraße geht es über die Einbecker Ortschaft Hullersen, weiter durch die Dasseler Ortschaften Markoldendorf und Ellensen nach Krimmensen.
Im Bild der Flecken Markoldendorf mit der Martinskirche.
Textquelle: Walter Töpner, Wege der Jakobspilger (Band 1) - Magdeburger Börde, Harz, Solling, Sauerland, Rheinland
Fotos: Ulrich Freter und Stadt Dassel
Im Mittelalter führten auch Wege der Jakobspilger aus dem Osten Europas nach Köln am Rhein. Ein Fernpilgerweg zum Grabe des Jakobus des Älteren in Santiago de Compostela verbindet heute die alten Handelsstädte Magdeburg mit den Zielpunkten Köln und Bonn. Er berührt dabei von Einbeck kommend auch Dassel und führt von hier weiter nach Höxter. Die Jakobspilgerroute folgt den alten Reiserouten der Deutschen Kaiser von ihren Pfalzen in Sachsen zu den Herrschaftszentren am Rhein, teilweise waren auch Handels- und Kaufmannsrouten wie zum Beispiel dem Hellweg oder der Heidenstraße im Sauerland. Muschelfunde, Pilgerzeichen, Jakobskirchen und –kapellen belegen vielerorts, dass sie einst Durchzugsgebiete für die Jakobspilger waren. Wie aber gelangt man auf der neuen Jakobswegroute nach Dassel und wie geht es danach weiter? Von der alten Bierbrauer und Wallfahrtsstadt Einbeck folgt der Weg in Richtung einer alten Handelstraße, über Dassel zur Weser.
Die weitgehend durch ebenes Gelände führende Strecke des Harzvorlandes bietet bei guter Fernsicht unerwartete landschaftliche Fernblicke, vor allem wenn die Konturen des waldreichen Solling am Horizont auftauchen. Auf ruhigen Nebenstraße geht es über die Einbecker Ortschaft Hullersen, weiter durch die Dasseler Ortschaften Markoldendorf und Ellensen nach Krimmensen.
Im Bild der Flecken Markoldendorf mit der Martinskirche.
Im Tal der Ilme erreichen die heutigen Jakobspilger schließlich Dassel.
Das Foto zeigt den Blick von der Straße Krimmensen - Dassel auf die mit viel Grün umgebene Stadt Dassel. Rechts der Flußlauf der Ilme und dahinter die Paul-Gerhardt-Schule, das ortsansässige kirchliche Gymnasium mit Internat. Am Horizont sind von hier aus schon die Höhen des Sollings zu sehen.
Das Foto zeigt den Blick von der Straße Krimmensen - Dassel auf die mit viel Grün umgebene Stadt Dassel. Rechts der Flußlauf der Ilme und dahinter die Paul-Gerhardt-Schule, das ortsansässige kirchliche Gymnasium mit Internat. Am Horizont sind von hier aus schon die Höhen des Sollings zu sehen.
Als Mittelpunkt der alten Grafschaft Dassel hat der Ort seit 1315 das Stadtrecht.
In der Dasseler Ortschaft Markoldendorf gibt es auch einen Jacobiplatz und noch heute weht ein Hauch des Mittelalters an der alten Dasseler Stadtmauer und in den engen Straßen und verwinkelten Gassen, wo man sich als Jakobspilger wie in früheren Zeiten fühlen kann. Die Stadt sowie die umliegenden Ortschaften verfügen noch über einen großen Bestand an hübschen historischen Fachwerkhäusern.
In der Dasseler Ortschaft Markoldendorf gibt es auch einen Jacobiplatz und noch heute weht ein Hauch des Mittelalters an der alten Dasseler Stadtmauer und in den engen Straßen und verwinkelten Gassen, wo man sich als Jakobspilger wie in früheren Zeiten fühlen kann. Die Stadt sowie die umliegenden Ortschaften verfügen noch über einen großen Bestand an hübschen historischen Fachwerkhäusern.
Das Pfeilerhaus auf dem Dasseler Kirchplatz ist wohl eins der Interessantesten. Der schöne lauschige Dasseler Kirchplatz, von alten Häusern und Bäumen eingerahmt, ist wie für eine Pilgerrast gemacht. In der St. Laurentius-Kirche sind die bekannten Freskenmalereien aus Spätgotik und Renaissance Botschaften aus einer längst vergangenen Zeit, die schon viele vorbeiziehende Pilger und Reisende bewundert haben.
Wenn die Jakobspilger von heute die Stadt Dassel wieder verlassen, steuern sie ihren Weg durch den dicht bewaldeten Solling in Richtung der alten Hansestadt Höxter. Hinter Mackensen schlüpfen sie in das dichte Waldgebiet des Solling und steuern durch das Silbertal die Weser an. Im Klosterhospital des nahen Reichsklosters Corvey konnten sie anderntags ein sicheres Unterkommen finden. Auf ihren späteren Weg begegneten die Pilger in Köln dem großen Sohn der Stadt, Graf Reinald von Dassel, der geistlich gebildet und als Diplomat hochbegabt war. 1156 wurde zum Reichskanzler unter Konrad III. berufen und beeinflusste auch unter Barbarossa die Reichspolitik vor allen gegenüber Italien maßgeblich. Ab 1159 war er Erzbischof von Köln. Bei einer Rückkehr von der Eroberung Mailands brachte er 1164 als wertvollstes Beutestück die Reliquien der Heiligen Drei Könige und der Märtyrer Felix und Nabor nach Köln mit, die dort auch von Jakobspilgern sehr verehrt wurden.
Heute machen sich wieder viele Menschen in ganz Europa auf den Weg, um auf alten Wegen ihr eigenes Land neu zu erleben und sich selbst zu erfahren. In Dassel und seiner reizvollen Umgebung fällt es leicht, sich vorzustellen, dass durchziehende Pilger in der fruchtbaren Ilmebörde zwischen Solling und den Harzvorbergen neue Kraft schöpfen konnten, die sie für ihren langen Weg nach Santiago de Compostela gut brauchen konnten. Denn vor hier sind es noch gut 2800 Kilometer bis zum Ziel.
Heute machen sich wieder viele Menschen in ganz Europa auf den Weg, um auf alten Wegen ihr eigenes Land neu zu erleben und sich selbst zu erfahren. In Dassel und seiner reizvollen Umgebung fällt es leicht, sich vorzustellen, dass durchziehende Pilger in der fruchtbaren Ilmebörde zwischen Solling und den Harzvorbergen neue Kraft schöpfen konnten, die sie für ihren langen Weg nach Santiago de Compostela gut brauchen konnten. Denn vor hier sind es noch gut 2800 Kilometer bis zum Ziel.
Textquelle: Walter Töpner, Wege der Jakobspilger (Band 1) - Magdeburger Börde, Harz, Solling, Sauerland, Rheinland
Fotos: Ulrich Freter und Stadt Dassel